Gehen uns bald die Lichter aus?
16. August 2022 – Anlass die Mitte Thurgau Hackenberghütte 14.08.2022 Stellungnahme Josef Gemperle Zusammenfassung:
Die Herausforderungen in der Sicherstellung der Thurgauer Energieversorgung in den nächsten Jahrzehnten bestehen darin, einerseits den wegfallenden Anteil der Kernenergie am Strommix zu ersetzen und andererseits den Anteil der fossilen Energieträger zu reduzieren und längerfristig zu eliminieren. Gleichzeitig muss die Versorgungssicherheit einen ganz anderen Stellenwert bekommen, hier haben wir nur noch wenig Zeit!
Um die Ziele der Energie- und Klimapolitik zu erreichen, kann es sich der Kanton Thurgau nicht leisten, lediglich auf einen Weg oder eine Technologie zu fokussieren. Es braucht sowohl die Ausschöpfung sämtlicher Effizienzpotenziale als auch die Nutzung sämtlicher Technologien zur Stromerzeugung aus erneuerbaren, lokal vorhandenen Energieträgern. Grösstes Potenzial hat die Photovoltaik. Allerdings hat auch die PV Vor- und Nachteile. Die Schweiz ist meist jetzt schon auf Stromimporte im Winter angewiesen, mit dem Anstieg von PV im Strommix wird sich dieses Problem noch verstärken. Weil PV ausgerechnet im Winter –viel weniger Strom produziert als in den übrigen Jahreszeiten, braucht der Ausbau der PV also zwingend ergänzende Massnahmen, um die Stromversorgung sicherzustellen. Die Nutzung der Windenergie ist Teil der Lösung. Dies vor allem darum, weil Windräder deutlich mehr Strom im Winterhalbjahr produzieren. Es braucht die Geothermie, die Seethermie und es braucht insbesondere im Landwirtschaftskanton Thurgau auch die Nutzung der Biomasse.
Die Technologien sind da, eine Umsetzung ist möglich. Arbeiten wir gemeinsam daran!